
Lerchenberg on Tour: Alter Elbtunnel
Der St. Pauli-Elbtunnel – von den Bewohnern der Stadt Hamburg meist Alter Elbtunnel genannt in Abgrenzung zum 1975 eröffneten Neuen Elbtunnel – wurde 1911 eröffnet und verbindet die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet in Steinwerder. Der 426m lange Tunnel war bei seiner Inbetriebnahme ein technisches Meisterwerk: Zwei Tunnelröhren führen 24 Meter unter der Elbe hindurch und verbinden die St. Pauli-Landungsbrücken mit dem Hafengebiet in Steinwerder. Mit hydraulisch betriebenen Fahrkörben für Fahrzeuge und Personen galt der Tunnel als Meilenstein der Ingenieurskunst – und als Symbol für den wirtschaftlichen Aufbruch der Hansestadt.

Heute hat sich die Rolle des Alten Elbtunnels grundlegend gewandelt. Der motorisierte Verkehr ist stark eingeschränkt, stattdessen nutzen vorwiegend Pendler und Touristen als Fußgänger und Radfahrer die historische Verbindung unter der Elbe. Der Tunnel ist rund um die Uhr geöffnet und kostenlos zugänglich. Besonders beliebt ist der Weg zur südlichen Elbseite bei Besucherinnen und Besuchern, die von dort einen eindrucksvollen Blick auf die Hamburger Skyline genießen.
Seit 2003 steht der Tunnel unter Denkmalschutz, 2011 wurde er als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet. Mitte 2019 hat die Sanierung der Weströhre begonnen. Parallel wurde die wiedereröffnete Oströhre aus betrieblichen und baustellenbedingten Gründen für Kraftfahrzeuge bis auf weiteres gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können weiterhin zwischen St. Pauli und Steinwerder durch die Tunnelröhre gehen und fahren. Die Sperrung für PKW gilt bis auf weiteres, ein Enddatum ist noch nicht bekannt.

Trotz seiner über hundertjährigen Geschichte ist der Alte Elbtunnel kein Relikt, sondern ein lebendiger Teil der Stadt. Er ist Verkehrsweg, Denkmal und Touristenattraktion zugleich. Und ein Beweis, dass eine gemeinsame Nutzung des Verkehrsweges von Fußgängern und Radfahren problemlos möglich ist.
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