Lerchenbergtunnel

Lerchenbergtunnel

Blick in das Westportal im Jahr 2015 – Die Schienen liegen noch

Der Bahntunnel unter dem Heilbronner Lerchenberg („Lerchenbergtunnel“) wurde 1900/1901 angelegt. Er ist ca. 350 Meter lang und Teil der ehemaligen eingleisigen „Verbindungsbahn“ zwischen Abzeig Pfühlpark und dem Südbahnhof. Über diese Trasse erfolgte die Anbindung des Schienenverkehrs der Bottwartalbahn vom Südbahnhof über Karlstor und Sülmer Tor zum Hauptbahnhof. Dieser Streckenabschnitt ist seit August 2000 stillgelegt, formell jedoch noch nicht entwidmet. Der Tunnel zeigt an den Portalen eine Verkleidung aus Sandstein und im Innern ein aus Backstein gemauertes Gewölbe.

Der Zustand des Bauwerks wurde seitens DB im Jahr 2010 begutachtet „[…] und befindet sich in einem guten Zustand.[…]“ [1]. Auch ein erstes externes Gutachten bescheinigt dem Tunnel einen „[…] befriedigenden bis guten Gesamtzustand [ohne] Hinweise auf globale Sicherheitsdefizite […]“ [2]. Eine umfassende Statikprüfung ist jedoch Grundvoraussetzung für die geplante Umwidmung des Tunnels zu einer praktisch steigungsfreien Rad- und Fußwegeverbindung zwischen der Heilbronner Süd- und Oststadt. Die Gleise (Normalspur) und das Gleisbett auf dem Teilabschnitt zwischen Silcherstraße und Jägerhausstraße sind noch vorhanden. Das Gelände der Verbindungsbahn vom Abzweig Pfühlpark bis zur Silcherstraße einschließlich des Tunnelbauwerks sind noch im Besitz der DB.

Eine Bahn fährt aus dem nördlichen Tunnelportal (Foto: Gerald Gunzenhäuser)

Für eine sichere Durchquerung des Bauwerks mit dem Rad oder zu Fuß ist die Errichtung einer Beleuchtungsanlage vorgesehen. (Weitere Infos siehe auch -> Betriebskonzept)

Im Rahmen der Realisierung des Erlebniswegs soll auch die kulturhistorische Bedeutung als Industriedenkmal hervorgehoben werden (z.B. durch eine Infotafel).


[1]: Schreiben der DB Services Immobilien GmbH vom 22.11.2012 an Stadtrat Wolf Theilacker

[2]: HIC Geotechnik und Tunnelbau, Tunnelbautechnische Beratung, 27.10.2020