FAQ
Häufig gestellte Fragen zu Verein und Projekt
Verein Erlebnisweg Lerchenbergtunnel e.V.
Was ist das Ziel des Vereins?
Zweck des Vereins entsprechend der >Vereinssatzung ist die Förderung der Unfallverhütung, des Umweltschutzes und der Kultur. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Förderung des Projekts „Erlebnisweg Lerchenbergtunnel“.
Der Verein versteht sich dabei als Plattform zur Unterstützung dieser Idee. Wir leisten Öffentlichkeitsarbeit, um durch eine aufgeschlossene Haltung zu den Projektzielen die Stadt Heilbronn zur Realisierung zu bewegen.
>Mehr Infos zum Verein.
Wie kann ich Mitglied werden?
Alle Infos dazu gibt es >hier.
Projekt „Erlebnisweg Lerchenbergtunnel“
Was ist das Ziel des Projekts?
Ziel des Projekts ist die Errichtung einer ca. 3,3km langen schnellen und sicheren Radverbindung zwischen Heilbronn Innen-/Südstadt und Ost durch Umwidmung der ehemaligen Bottwartalbahn- und Verbindungsbahntrasse zwischen Sontheimer Landwehr und Wannental/Jägerhausstraße in einen öffentlichen Weg für Radfahrer und Fußgänger, sowie dessen Einbindung in das öffentliche Wegenetz der Stadt Heilbronn. Ein entscheidender Vorteil der Trasse ist dabei ihre autofreie, naturnahe und nahezu steigungsfreie, innerstädtische Führung. Weiterhin soll durch die Einbindung des Lerchenbergtunnels ein Industriedenkmal zugänglich gemacht werden und so den Radweg zu einem Erlebnisweg aufwerten. Ziel ist es letztlich die Stadt Heilbronn dazu zu bewegen, dieses Projekt in ihre Radrouten-Vorhabenliste aufzunehmen und umzusetzen.
Details siehe >Projekt.
Welche Gründe sprechen für das Projekt?
Argumente, die für das Projekt sprechen, sind im >Positionspapier „5×2 Gründe, warum der Erlebnisweg Lerchenbergtunnel ein echer Mehrwert für Heilbronn ist“ zusammengefasst.
Gibt es bereits vergleichbare, realisierte Projekte?
Es gibt bereits in Summe über 800 Radwege in Deutschland auf ehemaligen Bahntrassen, von denen einige auch die Durchfahrung eines Tunnels einschließen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Nordbahntrasse in Wuppertal mit insgesamt fünf Tunnel auf über 23km Weglänge. Der heutige Nutzungsgrad der Nordbahntrasse übertrifft die ursprünglichen Erwartungen und bestätigt die breite Akzeptanz der Radinfrastrukturmaßnahme.
Mehr Infos hierzu unter >Verwandte Projekte.
Welche Vorleistungen für das Projekt wurden bereits erbracht?
Folgende Vorleistungen wurden bereits erbracht:
– Kauf der Bottwarbahntrasse und des Südbahnhofareals (1989)
– Umwidmung des Trassenteilstücks auf dem ehemaligen Südbahnhofareals durch den Bauträger (Fertigstellung Ende 2020, Freigabe 2021)
– Statikgutachten des Tunnelbauwerks; Ergebnis: Standsicherheit gewährleistet (Frühjahr 2022)
– Vorplanung zur Ermittlung der Baukosten (Abschluss Sommer 2023)
– Einreichen eines Förderantrags zur finanziellen Unterstützung der Planungs-, Erwerbs- und Baukosten (eingereicht Herbst 2023, Genehmigung ausstehend, vorauss. Frühjahr 2024).
Was ist noch alles zu tun?
Zur Realisierung des Erlebniswegs sind folgende Punkte anzugehen:
– Kauf der Verbindungsbahntrasse von der DB
– Umweltplanung
– Wegebau inkl. Kreuzungs- und Anschlusspunkte, Markierungen, Beleuchtung und begleitenden Grünmaßnahmen
– Sanierung des Tunnelbauwerks entsprechend Anforderungen an Verkehrssicherheit
– Abstimmung eines Betriebskonzepts.
Welcher Zeithorizont zur Realisierung wird angestrebt?
Start der Bauphase und Fertigstellungstermin hängen letztlich von der finanziellen Berücksichtigung im städtischen Haushalt und damit auch der Verfügbarkeit der Fördergelder ab. Für die Bauzeit wird jeweils ein Jahr je Abschnitt eingeplant; erster Bauabschnitt soll die Verbindungsbahntrasse inkl. Lerchenbergtunnel sein, es folgt dann die Bottwarbahntrasse. Nachdem das Projekt per Gemeinderatsbeschluss in 11/2023 priorisiert wurde, wäre nach einer Planungsphase in 2024 / 2025 und Baubeginn in 2026 mit einer Fertigstellung bis 2027 zu rechnen.
Das Teilstück Südbahnhoftrasse, das durch den Projektentwickler des ehemaligen Bahnhofareals (Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG) hergestellt wurde, ist bereits im Herbst 2020 fertig gestellt worden und 2021 für den Verkehr freigegeben worden.
Was kostet die Umsetzung?
Die bereits erfolgte Vorplanung beziffert den Gesamtaufwand für die beiden ausstehenden Teilabschnitte auf 9,9 … 11,8 Mio EUR. Diese Kosten enthalten alle Aufwände für Planung, Erwerb und Bau der Strecke inkl. Ausgleichsmaßnahmen und einem Risikovorhalt von 5%. Bei einer angestrebten Förderquote von 90% verbleiben für den städtischen Haushalt Aufwände i.H.v. ca. 1,7 Mio EUR (Quelle: Anlagen zur Gemeinderats-DS 151/2023).
Hinweise: Das hierein eingerechnete Angebot der DB aus dem Jahr 2019 für den Erwerb der Verbindungsbahntrasse i.H.v. rund 2 Mio EUR ist aus Sicht der Stadt und des Vereins nicht akzeptabel. Hier besteht Verhandlungsbedarf durch das Liegenschaftsamt.
Zum Vergleich: Für die Umwidmung einer 7km langen Bahntrasse als Teilstück des heutigen „Sauerlandrings“ inklusive Ertüchtigung des 684m langen Kückelheimer Tunnels wurden bis zur Fertigstellung im Jahr 2007 rund 2 Mio EUR investiert, davon 300.00 EUR für den Grunderwerb und 1.7 Mio EUR für die Baukosten. (Quelle: Gemeinde Eslohe)
Wie soll es finanziert werden?
Die Finanzierung baut idealerweise auf drei Säulen auf:
– Städtische Mittel
– Gelder aus staatlichen Förderprogrammen (Land / Bund)
– Private Spenden und Sponsoring (Bei Interesse gerne melden!)
Siehe auch: >Finanzierung und Betriebskonzept
Gäbe es nicht kostengünstigere Alternativen?
Natürlich bietet das heute Verkehrsnetz von Heilbronn Möglichkeiten, um mit dem Rad von Sontheim in den Heilbronner Osten (bzw. umgekehrt) zu gelangen. Alle Alternativen haben jedoch entscheidende Nachteile:
– Es gibt keine bauliche Trennung zwischen Auto- und Radverkehr. Der Konflikt zwischen den Verkehrspartnern ist daher vorprogrammiert, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen deutlich erhöht.
– Insbesondere im östlichen Abschnitt (Silcherstraße bis Jägerhausstraße) existiert keine direkte, steigungsarme Verbindung. Schwächere Verkehrsteilnehmer ohne Unterstützung durch Pedelecs/eBikes (z.B. Kinder) sind daher benachteiligt bzw. werden nicht ermutigt, für die Strecke auf das Rad umzusteigen.
Entsprechend der Selbstverpflichtung der Stadt (Radverkehrsplan / Radroutenkonzept) sind bauliche Maßnahmen und damit Investitionen bereits beabsichtigt. Mit dem vorgeschlagenen Projekt würden die finanziellen Mittel für eine optimale, ergänzende Lösung eingesetzt.
Siehe auch: >Positionspapier „5×2 Gründe, warum der Erlebnisweg Lerchenbergtunnel ein echter Mehrwert für Heilbronn ist“.
Warum hat sich der Gemeinderat Heilbronn mit der Entscheidung für das Projekt zu schwer getan?
Bei der Diskussion im Jahr 2017 um die Realisierung der Projektidee wurden (unbegründet) hohe Kosten im Vergleich zu einem geringen Nutzen als Hauptargument für die Ablehnung angeführt. Eine Weiterverfolgung wurde daher abgelehnt.
Bereits damals gab es jedoch schon fraktionsübergreifend einzelne Stadträte, die der Projektidee positiv gegenüberstanden.
Durch den gesellschaftlichen Stimmungswandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität und der veränderten Gemeinderatsstruktur nach der Wahl 2019 sind die unterstützenden Stimmen inzwischen stärker geworden.
Letztlich hat auch die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins und die direkte Ansprache der Gemeinderät*innen zu einer mehrheitlich positiven Einstellung zum Projekt geführt. Dennoch gibt es weiterhin Fraktionen im Gemeinderat, die den Mehrwert des Projekts noch nicht erkannt haben.
Wie kann ich helfen, wenn ich das Projekt unterstützen möchte?
Siehe hierzu die Seite >Mitmachen.
Steht die Nutzung der Bottwarbahntrasse als Rad-/Fußweg im Konflikt zu einer möglichen Reaktivierung der Bahn?
Die von der Bürgerinitiative Bottwartalbahn angestrebte Reaktivierung der ehemaligen Bottwartalbahn als Stadtbahn betrifft v.a. die Trasse von Marbach bis Beilstein. Für die Streckenführung von Ilsfeld bis Heilbronn wird eine alternative Route jenseits der ehemaligen Trasse empfohlen. Insofern besteht kein Konflikt zwischen den Anliegen, die Bürgerinitiative unterstützt die Projektidee sogar ausdrücklich und begleitet das Projekt durch Bereitstellung von historischen Zeugnissen (z.B. Radsatzdenkmal am ehem. Südbahnhof).
Wo finde ich Infos zur Historie der Bahntrasse?
Weitere Informationen gibt es >hier.
Wie steht es um die bauliche Beschaffenheit des Tunnels?
Ein offizielles Statikgutachten wurde im Auftrag der Stadt im Jahr 2022 durchgeführt. Im Ergebnis ist die Standsicherheit des Bauwerks derzeit nicht gefährdet – eine wesentliche und erfreuliche Erkenntnis für die Weiterverfolgung des Projekts. Auf Basis der Analyse baulicher Mängel werden konkrete Maßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit vorgeschlagen, z.B. partielle Sanierung des Mauerwerks. Im Vergleich mit Tunnelbauwerken, die für ähnliche Projekte umgewidmet wurden, ist der Lerchenbergtunnel in einem guten Zustand (z.B. bzgl. Wassereintritt).
Wie soll die Sicherheit im Tunnel während des Betriebs gewährleistet werden?
Die Erfahrung mit vergleichbaren Bauwerken in verwandten Projekten zeigt, dass ein Radtunnel nicht als unsicherer Ort empfunden werden muss. Hierfür sorgt v.a. ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept aus LED-Leuchten in Kombination mit möglichst hellem Fahrbahnbelag. Ob darüber hinaus weitere Sicherheitsmaßnahmen zu realisieren sind (z.B. nächtliche Schließung, Notrufsäule, Videoüberwachung, …) muss im Rahmen des Nutzungskonzeptes zusammen mit der Stadt Heilbronn erarbeitet werden – möglichst unter Einbeziehung von Erfahrungen verwandter Projekte und Eingaben potenzieller Nutzer aus der Bürgerschaft.
Ist die Breite des Tunnels / der Trasse ausreichend für einen kombinierten Fuß-/Radweg?
Die lichte Breite des Tunnels beträgt ca. 4,50m. Abzüglich Randbefestigungen bleiben somit ca. 3,50m für den eigentlichen befestigten Weg übrig. Im Vergleich: die Breite des bereits fertig gestellten Wegteils im Südbahnhofareal beträgt 3m. Ein idealer Ausbaustandard für gemeinsame Fuß- und Radwege liegt bei 6m Breite, um Platz für steigende Kapazitäten und eine optimal getrennte Führung von Fußgängern und Radfahrern zu ermöglichen. Diese Breite könnte in einigen Bereichen der Trasse hergestellt werden, jedoch nicht durchgängig. Eine deutliche Verbesserung zu heutigen Verhältnissen (z.B. Radweg entlang der Sontheimer Straße) und ein Vorteil zur Führung mit gemeinsamer Flächennutzung mit dem Autoverkehr (Radstreifen, Radstraße) wäre der Weg auf der Trasse aber in jedem Fall. Bei einer kompletten Neuplanung der Stadt „auf der grünen Wiese“ würden heute großzügigere Flächen für Fußgänger und Radfahrer bereitgestellt, diese Lösung bietet sich für Heilbronn jedoch nicht – somit wäre der Bahntrassenweg ein optimaler Kompromiss, da er zusätzliche, bislang nicht nutzbare Flächen erschließt.
Frage nicht beantwortet? Dann einfach per Mail an info[at]lerchenbergtunnel.de schicken.